Freitag, 10. Mai 2013

Veranstaltungsbericht – Frankfurt










Gradido –
Natürliche Ökonomie des Lebens
Ein Weg zu weltweitem Wohlstand und Frieden in Harmonie mit der Natur

Am Samstag, dem 6. April 2013, fand im UPF-Zentrum in Frankfurt – Sachsenhausen eine Veranstaltung zu einem (ungewöhnlichen) Thema statt : „ Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens“. Dabei handelt es sich um ein neues Geld- und Wirtschaftsmodell, das Lösungen anbietet für die immer mehr ins öffentliche Bewusstsein tretenden Probleme unseres Wirtschaftssystems, sowie auch der weltweiten, systembedingten wirtschaftlichen Ungerechtigkeit. Schon der Name Gradido ist Programm: Gra für Gratitude (Dankbarkeit), Di für Dignity (Würde) und Do für Donation (Schenken). Der Gründer und Entwickler dieses visionären Konzepts, Bernd Hückstädt, war bereit, zu uns zu kommen und sein Werk vorzustellen.

Die Veranstaltung, zu der sich über 60 Personen einfanden, nicht nur aus Frankfurt, sondern auch aus Gießen, Bonn, Nürnberg und sogar aus Freiburg, begann um 15 Uhr mit einer 20minütigen Vorstellung der gastgebenden Organisation UPF durch Fritz Piepenburg. Er erläuterte die Grundlagen von UPF und einige der wichtigsten Projekte, die allesamt dazu dienen, das gute, geistige Potential des Menschen zu entwickeln, Schranken und Barrieren zwischen den Menschen abzubauen und den Frieden auf der persönlichen, gesellschaftlichen und weltweiten (universellen) Ebene zu fördern.



Es folgte eine sehr schöne musikalische Einlage eines iranischen Musikers auf  einem orientalischen Saiteninstrument, einer Santur.









Dann - nach einer kurzen Vorstellung des Referenten und seiner Arbeit durch Christina Partuschke-Begnaud - begann Bernd Hückstädt mit seinem Vortrag über Gradido.









Die wichtigste Erkenntnis als Grundlage seiner Forschung bezieht sich auf die Bionik, d.h. um etwas zu entwickeln, müssen wir uns die Natur zum Vorbild nehmen. Auf dem Gebiet der Technik wird dies bereits erfolgreich gemacht, aber in Bezug auf die Wirtschaft arbeiten wir bisher gegen die Natur.

Ein Beispiel: In der Natur gibt es ständiges Werden und Vergehen, nichts wächst unendlich, und schon gar nicht, wenn es nicht gebraucht wird! Aber genau das passiert in unserer Wirtschaft: Geld wird mehr, wenn es auf einem Konto liegen bleibt (durch Zinsen).

Folglich ist es bei Gradido so, dass Geld, welches nicht unmittelbar gebraucht wird, über einen gewissen Zeitraum an Wert verliert (eingeplante Vergänglichkeit). Auf der anderen Seite ist aber auch die kontinuierliche Neuschöpfung, wie wir sie in der Natur erleben, ein Prinzip bei Gradido. Dafür müssen nicht erst Schulden gemacht werden, wie es heute üblich ist (notwendig zu sein scheint), sondern hier erfolgt die Geldschöpfung aus dem Leben selbst, und zwar entsprechend der Anzahl der Bürger eines Staates jeden Monat neu. Dabei dient die Geldschöpfung einem 3fachen Wohl, und zwar jeweils zu einem Drittel
-       dem Wohl des Einzelnen (persönliches Einkommen, das seine Existenz sichert)
-       dem Wohl der Gemeinschaft (Staatshaushalt)
-       dem Wohl des großen Ganzen (Ausgleichs- und Umweltfond zur Sanierung der Altlasten




Dieses Geldsystem würde so viele Vorteile bringen, dass man sie kaum zählen könne. Im Vortrag wurden nur einige genannt, so z.B.
-       Freiheit von Steuern und Sozialabgaben (Brutto gleich Netto)
-       Sichere Altersversorgung
-       Ein selbst regulierendes Geld- und Wirtschaftssystem  mit stabiler Geldmenge
-       Viel weniger staatliche Kontrolle
-       Lösung des Welthungerproblems
-       Hohe Arbeits- und Lebensqualität (sinnerfüllte Arbeit)
-       Die Reichen können reich bleiben und die Armen gelangen zu Wohlstand
-       Etc.

Das Umsetzen dieses visionären Konzepts, so das Fazit von Bernd Hückstädt, würde für alle Beteiligten Win-win-Situationen ergeben und weltweiten Wohlstand in Frieden und Harmonie mit der Natur ermöglichen.

Nach dem etwa dreiviertelstündigen Vortrag mit anschaulichen Bildern und Beispielen gab es für das Publikum die Möglichkeit zu Fragen und Antworten, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde. Die Kommentare der Teilnehmer zeugten von einem großen Interesse und dem Bemühen, sich in die (für viele recht ungewohnte ) Thematik hineinzudenken. Und trotz einer gewissen Skepsis bzgl. der Realisierung dieses utopisch- visionären Wirtschaftsmodells in der Praxis wurden diese neuen Ideen allgemein als positiv und hoffnungsvoll bewertet.


Bernd Hückstädt beantwortete alle Fragen mit großer Geduld und, trotz spürbarer Kompetenz, mit angenehmer Sachlichkeit und Bescheidenheit. So meinte er z.B. auf den Vorschlag eines Teilnehmers, zur Realisierung seines Konzepts solle er doch Bürgermeister werden: nein, er sei kein Politiker, er sei nur Entwickler.





Erst um 18 Uhr wurde der offizielle Teil des Programms beendet. Anschließend gab es bei Kaffee und Kuchen noch die Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen mit dem Referenten und seiner Frau Margret, wofür ein so großes Interesse bestand, dass Bernd Hückstädt mit seiner Frau erst nach 21 Uhr den Weg nach Hause in Süddeutschland antreten konnte.







Sowohl Bernd als auch Margret betonten, dass sie sich bei uns sehr wohl gefühlt und sich über die gute Atmosphäre und die offene, wohlwollende Haltung der Teilnehmer gefreut hätten und dass sie eine große Gemeinsamkeit vom Zweck ihrer Arbeit mit der Zielsetzung und ethischen Ausrichtung von UPF wahrnehmen würden.

Auch für uns war es eine große Freude, in Bernd Hückstädt und Margret Baier zwei Menschen kennen lernen zu können, die in uneigennütziger Weise all ihr Potential für ein gutes, gerechtes Gesellschaftssystem und damit auch für den Frieden in der Welt einsetzen. Ganz herzlichen Dank, Bernd und Margret, und viel Erfolg!

Bericht von Christina Partuschke-Begnaud, Bonn, 24. April 2013