Oder, ein
guter Start mit 828.000 Gradido Miesen.
Ein
sonniger Tag. Der erste sonnige Tag seit langem war ein gutes Zeichen
für ein Spiel das uns alle Teilnehmenden verändern sollte.
Alle
waren wir gespannt was auf uns warten würde. Nur T. hatte dieses
Spiel schon gespielt und war damals (es war schon einige Jahre her
auf einem Kongress) so begeistert von dem Spiel. Sie machte die
Spielleitung.
Die
Erklärung wie dieses Spiel funktioniert scheint zu Beginn nicht ganz
so einfach zu sein, aber schnell hat man dann die Regeln
verinnerlicht, wenn man erst einmal zwei Runden gespielt hat. Dann
erst erschließt sich auch die Dynamik des Spieles.
Zu Beginn
werden die Berufe und Aufgaben gezogen. Dann werden die Plus und die
Minuskarten verteilt. Damit wird festgelegt, mit welchem Guthaben
oder mit welchen Minusstand man in das Spiel geht. Und Ta. erwischte
es. Sein „Guthaben“ betrug zu Beginn 828.000 Gradido Schulden.
Jetzt
mußte sich die Gemeinschaft überlegen, wie sie damit umging. Es
gibt hier drei Möglichkeiten: Man läßt ihn einfach weiter spielen,
die Gemeinschaft kümmert sich um ihn oder er darf nicht mehr
mitspielen.
Da G. von
Gradio nichts wußte (er hatte bis dahin nur von Gradido gehört. Das
Buch aber noch nicht gelesen), er aber was Neues machen wollte und
ein Guthaben von ca. 1 Mio hatte (die Karten hatten es so bestimmt),
machte er das Experiment und glich Ta.´s Schulden aus und teilte
noch sein Guthaben mit ihm auf. So hatte jeder zu Beginn ein Guthaben
von ca. 100.000 Gradido.
Wir
spielten 4 Jahre, weil wir dann das Gefühl hatten, dass eine weitere
Runde uns keine neuen Erkenntnisse bringen würde.
Die
wichtigsten Erkenntnisse die wir gewonnen hatten:
- Die Familie hatte sich vergrößert, der Lebensstil wurde angehoben und trotzdem war mehr Geld da. Ganz im Gegensatz zur „realen Welt.“
- Alle Arbeiten, die keiner machen will, wird es nicht mehr geben, denn es ist genug Geld da, sie zu automatisieren und durch Maschinen zu ersetzen.
- Ein neues Verhalten zeigte sich. Jeder der Geld hatte (und das waren alle, fragten sich und die Gruppe: Wer will Geld, wer braucht Geld? Denn am Ende des Jahres wäre es ja um 50 % abgewertet worden.
- Zu Beginn wurde in Photovoltaik Anlagen, Tessla Autos und ähnliches investiert. Doch dann in Ackerland und aufforstbaren Regenwald und vergleichbares.
- Es wurde unheimlich viel Geld verschenkt.
- Das Geld geht hin und her und erschafft durch seine Bewegung Reichtum. Es wird nicht gehortet.
- Es dauerte etwas, bis man das Vertrauen darin bekommt, daß im nächsten Jahr wieder Geld da sein wird.
- Wenn das Geld in diesem Jahr weg war – was solls, nächstes Jahr kommt wieder frisches.
Nach der
zweiten Runde haben wir uns noch wunderbaren Teigtaschen hingegeben
und nach fast 5 Stunden waren wir heiter und angeregt und machten uns
auf in unser „neues Leben.“
Ein
überraschender Tag war vergangen, ein Tag voller Wunder und
Hoffnung. Unsere Weltsicht hatte sich verändert. Es gibt Hoffnung.
Sie ist da, sie ist machbar. Wir sind dabei. Ihr seid dabei.
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