Sonntag, 8. Juli 2012

Vorteil 53 – Die Lösung des Welthungerproblems

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«

»Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren.
 Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.«
– Jean Ziegler
aus: We Feed the World

Die Ernährung der Weltbevölkerung ist kein technologisches, sondern wieder einmal ein wirtschaftliches Problem, das sich aus der Marktlogik des alten Geld- und Wirtschaftssystems ergibt. Wie wir in Vorteil 48 gesehen haben, können wir die gesamte Menschheit mit hochwertiger biologischer Nahrung versorgen. Diese Nahrung wird vorwiegend pflanzlich sein, denn die Erzeugung pflanzlicher Nahrung benötigt nur ein dreißigstel der Ressourcen, die für tierische Nahrung nötig wäre. Da der Konsum von zu viel tierischer Nahrung die Ursache für die meisten Zivilisationskrankheiten ist, werden wir dabei »quasi nebenbei« auch noch gesünder.

Biologischer Anbau von Obst und Gemüse ist überall auf der Welt möglich, auch in Wüstenregionen. Dafür gibt es erfolgreiche Beispiele aus der Perma-Kultur. Pflanzliche Speisen sind im Allgemeinen wesentlich schmackhafter als tierische. Die kulinarische Vielfalt ist bedeutend größer, und für Fleisch-Genießer gibt es inzwischen hervorragende pflanzliche Ersatzprodukte, die sehr gut schmecken. Vegane Steaks, Würstchen, Sojamilch und vieles mehr lassen einen den Umstieg zum Vergnügen werden. Dabei schlagen wir nicht vor, den Fleischkonsum zu verbieten. Wir empfehlen lediglich, immer mehr pflanzliche Speisen in den Lebensmittelläden und Restaurants anzubieten – ein Trend, der glücklicherweise schon jetzt zu bemerken ist.

Für die durchschnittlich 24.000 Menschen, die täglich verhungern, und die vielen Millionen Menschen, die zwar überleben aber Hunger leiden, ist die Frage nach dem Geschmack von höchst untergeordneter Bedeutung. Allenfalls spielen religiöse Gesetze eine Rolle. Es gibt zwar Religionen, die Fleischkonsum verbieten; pflanzliche Nahrung ist jedoch überall erlaubt.

Je mehr die so genannte zivilisierte Welt den ohnehin ungesunden Fleischkonsum reduziert, desto mehr Wohlstand ist für alle möglich und desto eher wird es Frieden geben. Kein Mensch braucht dann mehr Hunger oder Durst zu leiden.

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