Weltweiter Wohlstand im Einklang mit der Natur
Eine visionäre
Kurzgeschichte
Die Begegnung
Neulich hatte ich einen Traum; besser gesagt einen Tagtraum.
Ich ging allein im Wald spazieren und erfreute mich an der Natur. Auf einmal
bemerkte ich, wie jemand leichten Fußes neben mir einherschritt. Er war etwa
zwei Meter groß, von dunkler Hautfarbe und hatte einen athletischen Körperbau.
Bekleidet war er mit einer Art goldfarbenen Jogging-Anzug. Obwohl er aussah,
wie ein Mensch, schien er nicht von dieser Welt zu sein. Er hatte ein so freudiges, ja fast schon lustiges
Strahlen in seinem Gesicht, das man auf unserer Erde nur sehr selten findet.
Als ich ihn ansah musste ich spontan lachen. Es war ein herzhaftes, fröhliches
Lachen, pure Freude über den Anblick dieses freundlichen Begleiters.
„Entschuldigen Sie bitte, ich wollte Sie nicht auslachen“,
erklärte ich, als ich mich wieder gefangen hatte. „Ich bin nur überrascht von
Ihrem plötzlichen Erscheinen.“
„Das geht vielen so auf diesem Planeten“, erwiderte er
freundlich. „Die meisten Erdenbürger reagieren so wie Sie, nur einige wenige
laufen erschreckt davon oder werden aggressiv.“
„Dann sind Sie nicht von hier?“ fragte ich verunsichert.
"Ich komme von Joytopia, einem Staat auf dem Planeten
Freegaia am Rande der Galaxis. Durch einen Sprung im Raum-Zeit-Kontinuum bin
ich hier hin gelangt. Mein Name ist
Goodfriend, Very Goodfriend."
„Wie haben Sie so schnell unsere Sprache gelernt?“
„Wir telepathieren gerade miteinander. Wir senden uns
Gedanken und unser Gehirn übersetzt sie in Sprache. Das funktioniert genauso
mit Bildern, Tönen, Gerüchen und Gefühlen. Sehen Sie...."
Ich sah gar nichts! Er war verschwunden. Verwundert und tief
bewegt ging ich weiter. Hatte ich mir das eben nur eingebildet? Sollte ich
vielleicht mal zum Arzt gehen? Am Besten ich erzähle niemanden etwas und
vergesse den Vorfall so schnell wie möglich.
„Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, ein Geschenk!“ hörte ich
Very sagen.
„Wo waren Sie denn so plötzlich?“
„Ich war kurz zu Hause um etwas für Sie zu holen.“
„Dauert so etwas nicht Jahre? Ich meine die höchste
erreichbare Geschwindigkeit...“
„Wir reisen in Gedanken. Gedanken sind bekanntlich frei.
Raum- und Zeit-Grenzen gibt es nur, wenn man sie vorher erdacht hat. Wir hatten
uns früher auch viele Grenzen ausgedacht. Unser begrenztes Denken hatte unseren
Planeten etwa so geformt, wie ihr jetzt euren Planeten formt. Versuche es
selbst“ – er war inzwischen zum Du übergegangen – „du siehst mich, weil du
denkst, dass du mich siehst.“
Während er das sagte, kam uns ein Radfahrer entgegen. Er
grüßte knapp und fuhr mitten durch Very durch.
„Verstehst du jetzt?“ fragte Very.
„Ja.“
„Ich habe dir etwas mitgebracht, einen Gedanken.“
„Was für einen Gedanken?“
„Der Gedanke, dass alles möglich ist, was du dir vorstellen
kannst. Alles, was du denken kannst, wird Realität! Alles was du dir wünschst,
wird eintreten, wenn du dir es vorstellen kannst.“
„Dann wünsche ich mir 10 Millionen Euro!“
„Gut!“
„Wie? Gut? Das soll funktionieren? Das kann ich mir nicht
vorstellen!“
„Eben!“
Ich war beschämt.
„Andere konnten sich das vorstellen und sind Millionäre geworden.
Aber vielleicht ist es ja gar nicht dein Wunsch, Millionär zu werden. Was
wünschst du dir denn am sehnlichsten?“
„Am liebsten wäre es mir, wenn alle Menschen reich wären und
jeder das machen könnte, was ihm am Herzen liegt, ohne anderen Menschen oder
der Natur dabei zu schaden.“
„Ich schlage Dir eine Reise vor. Auf unserem Planeten
Freegaia haben wir dieses Ziel bereits erreicht. Du brauchst es dir nur ab zuschauen
und auf der Erde zu verbreiten. Das ist unser Geschenk an euch Menschen.“
„Wie kann ich denn
durch das Raum-Zeit-Dingsbums...“
„Stell es dir einfach vor, ich begleite dich.“
Es war eigenartig. Es schien mir, als ob ich an zwei Orten
gleichzeitig war: während ein Teil von mir weiterhin im Wald spazieren ging,
flog der andere mit Very durchs Universum.
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