Freitag, 30. November 2012

Kapitel 2 – Joytopia

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«

Weltweiter Wohlstand im Einklang mit der Natur
Eine visionäre Kurzgeschichte

Die Begegnung


Neulich hatte ich einen Traum; besser gesagt einen Tagtraum. Ich ging allein im Wald spazieren und erfreute mich an der Natur. Auf einmal bemerkte ich, wie jemand leichten Fußes neben mir einherschritt. Er war etwa zwei Meter groß, von dunkler Hautfarbe und hatte einen athletischen Körperbau. Bekleidet war er mit einer Art goldfarbenen Jogging-Anzug. Obwohl er aussah, wie ein Mensch, schien er nicht von dieser Welt zu sein. Er hatte  ein so freudiges, ja fast schon lustiges Strahlen in seinem Gesicht, das man auf unserer Erde nur sehr selten findet. Als ich ihn ansah musste ich spontan lachen. Es war ein herzhaftes, fröhliches Lachen, pure Freude über den Anblick dieses freundlichen Begleiters.

„Entschuldigen Sie bitte, ich wollte Sie nicht auslachen“, erklärte ich, als ich mich wieder gefangen hatte. „Ich bin nur überrascht von Ihrem plötzlichen Erscheinen.“

„Das geht vielen so auf diesem Planeten“, erwiderte er freundlich. „Die meisten Erdenbürger reagieren so wie Sie, nur einige wenige laufen erschreckt davon oder werden aggressiv.“

„Dann sind Sie nicht von hier?“ fragte ich verunsichert.

"Ich komme von Joytopia, einem Staat auf dem Planeten Freegaia am Rande der Galaxis. Durch einen Sprung im Raum-Zeit-Kontinuum bin ich hier hin gelangt.  Mein  Name ist  Goodfriend, Very Goodfriend."

„Wie haben Sie so schnell unsere Sprache gelernt?“

„Wir telepathieren gerade miteinander. Wir senden uns Gedanken und unser Gehirn übersetzt sie in Sprache. Das funktioniert genauso mit Bildern, Tönen, Gerüchen und Gefühlen. Sehen Sie...."

Ich sah gar nichts! Er war verschwunden. Verwundert und tief bewegt ging ich weiter. Hatte ich mir das eben nur eingebildet? Sollte ich vielleicht mal zum Arzt gehen? Am Besten ich erzähle niemanden etwas und vergesse den Vorfall so schnell wie möglich.

„Ich habe Ihnen etwas mitgebracht, ein Geschenk!“ hörte ich Very sagen.

„Wo waren Sie denn so plötzlich?“

„Ich war kurz zu Hause um etwas für Sie zu holen.“

„Dauert so etwas nicht Jahre? Ich meine die höchste erreichbare Geschwindigkeit...“
„Wir reisen in Gedanken. Gedanken sind bekanntlich frei. Raum- und Zeit-Grenzen gibt es nur, wenn man sie vorher erdacht hat. Wir hatten uns früher auch viele Grenzen ausgedacht. Unser begrenztes Denken hatte unseren Planeten etwa so geformt, wie ihr jetzt euren Planeten formt. Versuche es selbst“ – er war inzwischen zum Du übergegangen – „du siehst mich, weil du denkst, dass du mich siehst.“

Während er das sagte, kam uns ein Radfahrer entgegen. Er grüßte knapp und fuhr mitten durch Very durch.

„Verstehst du jetzt?“ fragte Very.

„Ja.“

„Ich habe dir etwas mitgebracht, einen Gedanken.“

„Was für einen Gedanken?“

„Der Gedanke, dass alles möglich ist, was du dir vorstellen kannst. Alles, was du denken kannst, wird Realität! Alles was du dir wünschst, wird eintreten, wenn du dir es vorstellen kannst.“

„Dann wünsche ich mir 10 Millionen Euro!“

„Gut!“

„Wie? Gut? Das soll funktionieren? Das kann ich mir nicht vorstellen!“

„Eben!“

Ich war beschämt.

„Andere konnten sich das vorstellen und sind Millionäre geworden. Aber vielleicht ist es ja gar nicht dein Wunsch, Millionär zu werden. Was wünschst du dir denn am sehnlichsten?“

„Am liebsten wäre es mir, wenn alle Menschen reich wären und jeder das machen könnte, was ihm am Herzen liegt, ohne anderen Menschen oder der Natur dabei zu schaden.“

„Ich schlage Dir eine Reise vor. Auf unserem Planeten Freegaia haben wir dieses Ziel bereits erreicht. Du brauchst es dir nur ab zuschauen und auf der Erde zu verbreiten. Das ist unser Geschenk an euch Menschen.“

 „Wie kann ich denn durch das Raum-Zeit-Dingsbums...“

„Stell es dir einfach vor, ich begleite dich.“

Es war eigenartig. Es schien mir, als ob ich an zwei Orten gleichzeitig war: während ein Teil von mir weiterhin im Wald spazieren ging, flog der andere mit Very durchs Universum.



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