»Alte Menschen sind ja nicht alle gleich, wahrscheinlich sind
sie das sogar noch weniger als irgendeine andere Altersgruppe: denn ihr langes
Leben hat sie zu Individualisten gemacht. Eines unserer augenblicklichen
Probleme ist, dass die Gesellschaft sich weigert, das zu verstehen, und alle
alten Leute als 'gleich' behandelt.«
– Lily Pincus:
Das hohe Alter
Leider werden ältere Menschen oft als Belastung empfunden.
Sie sind nicht mehr so leistungsfähig wie junge Menschen, und wenn sie ins
Rentenalter kommen, muss die Gesellschaft für sie sorgen. Werden sie dann krank
und gebrechlich, schiebt man sie nur all zu gerne in Altenheime ab, die
ihrerseits viel Geld kosten.
Und wieder einmal ist in der Natürlichen Ökonomie des Lebens
alles anders. Da die alten Menschen zur Geldschöpfung beitragen und damit sowohl
das Staatseinkommen als auch den Ausgleichs- und Umweltfonds mitfinanzieren,
sind sie allein schon aus finanzieller Sicht willkommen. Dazu kommt, dass sie mit
ihrem Grundeinkommen zahlungsfähige Kunden für die Wirtschaft sind. Also auch
in der Wirtschaft sind Sie willkommen. Das war die finanzielle Seite.
Auch und gerade menschlich kann die Gemeinschaft sehr viel
von der Erfahrung und der Weisheit der alten Menschen profitieren. Welch ein
Segen ist es für eine Familie, wenn die Großeltern noch am Leben sind. Kinder
lieben ihre Großeltern über alles. Sie sehen vieles gelassener und lassen mehr
durchgehen. Sie sind großzügiger und helfen immer weiter – und sei es nur mit
guten Worten. Das macht sie nicht besser als die leiblichen Eltern, deren
Strenge für die Erziehung wichtig ist. Aber sie sind eine große Bereicherung
für alle. Ein Besuch bei den Großeltern ist für viele Kinder wie Urlaub.
Was für die Familie gilt, gilt für eine größere Gemeinschaft
noch mehr: alte Menschen bereichern das Leben in vielfacher Hinsicht. Beziehen
sie ein Aktives Grundeinkommen und genießen damit das Recht der Bedingungslosen
Teilhabe, so haben sie auch gesellschaftliche Verpflichtungen, die ihnen die
Gewissheit geben, gebraucht zu werden. Sie tragen also aktiv zum Gemeinwohl bei.
Das hält sie jung und frisch; sie bleiben länger gesund und können dadurch der
Gemeinschaft noch mehr dienen. Alle Beteiligten profitieren davon.
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