Mittwoch, 1. August 2012

Vorteil 40 – Nur zinslose Kredite haben eine Chance am Markt

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


»Die Sünde, die „usura“ (Zinsnehmen, Wucher) heißt und im Darlehensvertrag ihren eigentlichen Sitz und Ursprung hat, beruht darin, dass jemand aus dem Darlehen für sich mehr zurück verlangt, als der andere von ihm empfangen hat. [...] Jeder Gewinn, der die geliehene Summe übersteigt, ist deshalb unerlaubt und wucherisch.«

– Papst Benedikt XIV.
Enzyklika vom 1. November 1745

Sowohl im Christentum als auch im Islam sind Zinsen und Zinseszinsen verboten. Doch wie wirksam ist dieses Verbot?

Die Natürliche Ökonomie des Lebens kommt ohne Zinsverbot aus, denn Geld ist reichlich vorhanden und der planmäßigen Vergänglichkeit unterworfen. Das Angebot an Krediten wird sehr hoch sein, denn die Leute werden versuchen, den Geldwert zu speichern. Selbst bei einem zinslosen Kredit sind die Vorteile für den Kreditgeber immer noch groß: ohne Kreditvergabe würde durch die Vergänglichkeit die Hälfte des Geldes innerhalb eines Jahres schwinden. Nach zwei Jahren wäre noch ein Viertel übrig und nach drei Jahren nur noch ein Achtel der ursprünglichen Summe. Es ist also in jedem Falle besser, einen Kredit zu vergeben, als das Geld auf dem Konto zu behalten. Das geht allen so, die mehr verdienen als sie verbrauchen.

Bei dieser Marktlage hätten Zinsen überhaupt keine Chancen. Viel wahrscheinlicher sind sogar Kredite mit negativen Zinsen: anstatt dass nach zehn Jahren überhaupt nichts mehr von dem Geld übrig ist, ist es immer noch besser,  80 % davon zu haben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen