Donnerstag, 7. Juni 2012

Vorteil 74 – Kein Konsumzwang

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »Uns wird ständig eingeredet, dass wir kaufen, kaufen und nochmals kaufen müssen.
 Das ist natürlich für die Nachhaltigkeit eine Katastrophe.«
– Hannes Jaenicke
dt. Schauspieler

Unser heutiges Wirtschaftssystem braucht ständiges Wachstum, um weiter existieren zu können. Um dieses Wachstum aufrechtzuerhalten, gibt es ganze Industriezweige, die sich ausschließlich mit dem Absatz von Produkten beschäftigen, ganz gleich ob diese nun gebraucht werden oder nicht. Werbeagenturen, Marketingabteilungen, Vertriebe,  Vertreter, Verkäufer und prinzipiell alle privaten Medien sind darauf aus, den Konsum anzuheizen. Neue Bedürfnisse müssen geweckt werden. Es werden Lösungen für Probleme versprochen, von denen die Leute vorher nicht wussten, dass sie diese vielleicht haben könnten.

»Geplante Obsoleszenz« ist eine eigens entwickelte Methode, Produkte schneller altern zu lassen, als es aufgrund ihrer technischen Entwicklung nötig wäre. Vielleicht kennen Sie das: auf einmal funktioniert Ihr Computer-Drucker nicht mehr. Sie bringen ihn zum Service und erhalten die Auskunft, es sei zwar nur eine Kleinigkeit, aber die Reparatur würde mehr kosten, als die Anschaffung eines neuen Druckers. Oder Ihr Computer, der bisher seine Dienste wunderbar getan hatte, wird nach der Installation eines neuen Betriebssystems plötzlich viel langsamer. Das neue Betriebssystem kann viele neue Dinge, von denen sie nicht wussten, dass sie diese gebrauchen könnten. Dafür frisst es leider mehr Ressourcen und verlangsamt den Rechner. Bei den neuen Rechnern fällt das nicht auf, da sie inzwischen schneller geworden sind. Sie stehen also früher oder später vor der Entscheidung, einen neuen Computer anschaffen zu müssen.

Diese und ähnliche Methoden braucht unser derzeitiges Wirtschaftssystem zwingend, um den Konsum aufrechtzuerhalten. Sonst würde es zusammenbrechen wie ein Kartenhaus.

Die Natürliche Ökonomie des Lebens gründet auf Nachhaltigkeit. Sie kann damit umgehen, wenn die Wirtschaft schrumpft. Eine gewisse Gesundschrumpfung ist allein schon aus Umweltschutzgründen wünschenswert. Sofern alle Produkte da sind, die gebraucht werden, was macht es dann, wenn die Produktion zurückgefahren werden muss? Selbst wenn dabei Arbeitsplätze verloren gehen, sind alle Menschen durch das Aktive Grundeinkommen bestens versorgt. Der Konsumzwang, die lebensnotwendige Schlagader des alten Wirtschaftssystems, ist bei Gradido überflüssig geworden. Anstatt Werbung für immer mehr Konsum zu machen, können jetzt die oben genannten Medienfachleute ihre Fähigkeiten nutzen, um die Menschen über Nachhaltigkeit und umweltgerechtes Verhalten zu informieren.

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