Montag, 4. Juni 2012

Vorteil 77 – Nützliche ökologische Fußabdrücke

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.
Es gibt nur Konsequenzen.«
– Robert Green Ingersoll
Amerik. Schriftsteller

Vielleicht kennen Sie den Begriff des »Kleinen Fußabdrucks« (engl. small footprint). Ausgehend von der Annahme, dass jeder mit allem was er tut, Spuren hinterlässt, also Fußabdrücke, und dass diese  Fußabdrücke im allgemeinen schädlich sind oder zumindest Ressourcen verbrauchen, bedeutet ein »kleiner Fußabdruck«, dass möglichst wenig Schaden angerichtet wird. Der Begriff wird in der Software-Entwicklung und auch im Umweltbereich verwendet. Ein kleiner ökologischer Fußabdruck bedeutet also, dass ein Produkt oder eine Aktivität möglichst wenige Umweltschäden verursacht. Von Umweltschützern wird daher oft ein kleiner ökologischer Fußabdruck gefordert.

Was aber wäre, wenn man einen »nützlichen ökologischen Fußabdruck« hinterlässt? Das würde bedeuten, dass man mit seinen Aktionen nicht nur der Natur nicht schadet, sondern ihr sogar nutzt. Ein nützlicher ökologischer Fußabdruck entsteht zum Beispiel, wenn man einen konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb wieder auf biologischen Anbau umstellt. Oder wenn ein Supermarkt sein Angebot immer mehr in Richtung vegane, also rein pflanzliche Lebensmittel erweitert, die nach Möglichkeit biologisch erzeugt werden. Je mehr nützliche ökologische Fußabdrücke wir hinterlassen, desto größer die Chance, dass die ökologische Höllenfahrt nicht nur abgebremst, sondern in ihrer Richtung umgekehrt wird.

In den vorigen Abschnitten wurde schon viel über Maßnahmen gesprochen, die eine solche Umkehr begünstigen können. Das wichtigste Finanz-Instrument, dass die Natürliche Ökonomie des Lebens hierfür zur Verfügung stellt, ist der Ausgleichs- und Umweltfonds, der weltweit einen Etat zur Sanierung unserer Umwelt zur Verfügung stellt, in der Höhe der Staatshaushalte aller Länder zusammen.

Es wird noch viel menschliche Kreativität und Einsatzbereitschaft erfordern, die Richtung gänzlich und nachhaltig umzukehren und damit die Heimkehr ins Paradies einzuleiten. Doch die wirtschaftliche Grundlage dafür ist mit dem Ausgleichs- und Umweltfonds bereits gegeben. 

Und wie immer wird sich jede Maßnahme am Dreifachen Wohl zu messen haben. Sie wird allen drei Kriterien genügen müssen: dient sie dem Wohl des Einzelnen, dem Wohl der Gemeinschaft und dem Wohl des großen Ganzen? Wenn alle drei Fragen mit einem eindeutigen »Ja«  beantwortet werden können, dann hinterlässt diese Maßnahme einen nützlichen Fußabdruck.

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