Sonntag, 30. September 2012

Kapitel 4 – Die 100 wichtigsten Vorteile

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


»Die Folianten vergilben, der Städte gelehrter Glanz verbleicht,
aber das Buch der Natur erhält jedes Jahr eine neue Auflage.«

– Hans Christian Andersen
Dän. Schriftsteller

Die Natur ist genial. Sie ist das Wunderwerk des größten Erfinders aller Zeiten: unseres Schöpfers. Sie beruht auf einfachen Prinzipien und bringt unendliche Vielfalt zustande. Darin hat sie viereinhalb Milliarden Jahre Erfahrung, deutlich länger als wir Menschen. Mit etwas gesundem Menschenverstand können wir daraus folgern, dass es von großem Nachteil ist gegen sie zu arbeiten, während die Kooperation mit der Natur enorm viele Vorteile bringen muss.

In jedem guten Kommunikationstraining lernt man, sich auf die wichtigsten drei Punkte zu beschränken. Mehr können moderne Menschen angeblich nicht aufnehmen. Wohlan! Die drei wichtigsten Vorteile der Natürlichen Ökonomie des Lebens sind:

  1. Weltweiter Wohlstand
  2. Frieden
  3. Harmonie mit der Natur

Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Doch jeder dieser drei Vorteile ist für sich so groß und umfangreich, dass es schwer ist, ihn in seiner ganzen Tragweite zu erfassen. In praktisch allen Lebensbereichen finden wir gleich eine ganze Reihe von elementaren Vorteilen. Es ist absolut unmöglich, sich auf nur einige wenige zu konzentrieren.


In diesem Kapitel lernen Sie deshalb die 100 wichtigsten Vorteile der Natürlichen Ökonomie des Lebens kennen. Ein Vorteil folgt oft aus dem vorhergegangenen. Auf diese Weise entstehen aufwärts führende Möglichkeits-Spiralen, die uns bei jeder Umdrehung ein großes Stück weiter nach oben tragen. Wenn wir einmal gelernt haben, in positiven Möglichkeits-Spiralen zu denken, können wir unser persönliches Leben und unser gesamtes Umfeld nachhaltig zum Positiven verändern.  

Doch Vorsicht: zu viele gute Nachrichten sind schwer zu ertragen. Wir Menschen sind einfach nicht daran gewöhnt. In dieser Beziehung funktionieren ähnlich wie Wikipedia: wenn etwas nur Vorteile hat, gilt es als unglaubwürdig, und es darf dort darüber nicht geschrieben werden. Auch im klassischen Drama, dem Vorbild für die meisten Hollywood-Filme, darf es nicht nur Positives geben. Das wäre schließlich viel zu langweilig.

Und – Gott sei Dank – jetzt haben wir endlich einen Nachteil: die Natürliche Ökonomie des Lebens hat zu viele Vorteile. Bitte lassen Sie sich davon nicht abschrecken, seien Sie tapfer und halten Sie durch! Und wenn Sie gar nicht mehr können, dann machen Sie eine Pause und beschäftigen sich intensiv mit Ihren Lieblingsproblemen. Danach sollte es wieder gehen...

Donnerstag, 20. September 2012

Vorteil 1 – Geldschöpfung durch das Leben

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«



»Wer das Leben nicht schätzt, der verdient es nicht.«
– Leonardo da Vinci
ital. Künstler und Universalgenie

Die Geldschöpfung durch das Leben ist wohl die wichtigste Eigenschaft und gleichzeitig der größte Vorteil der Natürlichen Ökonomie des Lebens. Sie ist der fundamentale Unterschied zu allen anderen Geld- und Wirtschaftsmodellen. Die Natürliche Ökonomie des Lebens ist so sehr mit dem Leben verbunden, dass bereits die Geldschöpfung selbst durch das Leben geschieht. Aus diesem Hauptmerkmal leiten sich eine ganze Reihe weiterer Vorteile ab, die wir im Folgenden einzeln beleuchten werden.

Ganz praktisch bedeutet die Geldschöpfung durch das Leben, dass immer die richtige Geldmenge da ist. Denn das Geld wird proportional zur Anzahl der Bürger geschöpft. Ein kleiner Staat mit wenigen Bürgern braucht logischerweise weniger Geld, als ein großer Staat mit vielen Bürgern. Die Grundvoraussetzungen sind gerecht verteilt. Was die Menschen daraus machen, kann von Land zu Land verschieden sein.

Wie funktioniert eine Geldschöpfung durch das Leben?  Ganz einfach: für jeden Menschen wird gemäß internationaler Vereinbarung jeden Monat ein bestimmter Geldbetrag geschöpft, also auf ein Konto gutgeschrieben. Von dort aus kann es dann in Grundeinkommen, Staatseinkommen und Ausgleichs- und Umweltfonds aufgeteilt werden. Die Geldschöpfung wird vollzogen, ohne dass dabei Schulden entstehen.

Mittwoch, 19. September 2012

Vorteil 2 – Keine Geldschöpfung durch Schulden

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »Banken sind gefährlicher als stehende Armeen.«
– Thomas Jefferson
3. Präsident der USA

Auf die verheerenden Nachteile, die eine Geldschöpfung durch Schulden mit sich bringt, haben wir schon mehrfach hingewiesen. Allein die Tatsache, dass dabei Schulden zwingend notwendig sind um Geld zu schöpfen, ist bereits krank: die Menschheit wird gespalten in Gläubiger und Schuldner, und das oft schon vor der Geburt.

Nirgendwo in der Natur gibt es solch ein zynisches und lebensverachtendes System. Im Gegenteil: die Natur kennt überhaupt keine Schulden. Sie betreibt Schenkwirtschaft. Wenn man bedenkt, dass nahezu alle unsere heutigen wirtschaftlichen Probleme auf die Geldschöpfung durch Schulden zurückzuführen sind, ist ein Geldmodell, das ohne Schuldgeldschöpfung auskommt, eine zwingende Grundvoraussetzung dafür, dass die Menschheit überleben kann. Denn die Natur weiß sehr wohl, wie sie mit lebensfeindlichem Verhalten umgeht: eine Spezies, die sich dauerhaft lebensfeindlich verhält, stirbt aus.

Häufig ist bereits das Weglassen von Nachteilen selbst ein großer Vorteil. So auch hier. Dadurch, dass wir lebensfeindliche Anreize weglassen, geben wir lebensfreundlichem Verhalten die nötige Luft zum Atmen. Dadurch, dass wir die Menschheit nicht auf schizophrene Weise in zwei Lager aufspalten, kann Heilung geschehen. Die Menschen können wieder gemeinsam an einem Strang ziehen und ihre Aufmerksamkeit auf das gemeinsame Überleben lenken.

Aus einer lebensfeindlichen Spezies wird eine lebensfreundliche, die mit der Natur kooperiert. Als solche werden wir das Recht und die Gelegenheit bekommen, nachhaltig zu gedeihen. Die neuen lebensfreundlichen Anreize motivieren uns, bei all unseren Entscheidungen das Dreifache Wohl zu berücksichtigen: das Wohl des Einzelnen, das Wohl der Gemeinschaft und das Wohl des Großen Ganzen.

Dienstag, 18. September 2012

Vorteil 3 – Keine Gold-Deckung

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen – aber nicht die Schürfrechte.«

      Jean Paul Getty
am. Ölindustrieller u. Milliardär

In unruhigen Zeiten wird oft der Ruf nach der angeblich guten alten Golddeckung wieder laut. Golddeckung verhindere Kriege – so wird behauptet – weil die vorhandene Goldmenge nicht ausreiche, um die immensen Kosten von Kriegen zu finanzieren. Ein an den Haaren herbeigezogenes Argument, denn Kriege hat es gegeben seit Beginn der Geschichtsschreibung – trotz Golddeckung. Als Kolumbus seine spanischen Herren dazu überredete, ihm seine Flotte zu finanzieren, mit der er in westlicher Richtung Indien erreichen wollte, versprach er ihnen Gold. Die traurige Wahrheit: er und seine Nachfolger haben ihr Versprechen gehalten. Ihres Goldes wegen wurden die Inkas ausgerottet. Und nicht nur die Inkas, sondern nahezu die ganze indigene Bevölkerung Amerikas.

Die Gier nach den Goldschätzen anderer Länder war schon oft eine Kriegsursache. Vielleicht nicht der offiziell angegebene Kriegsgrund, aber ein wesentliches Motiv. Zu behaupten, Gold würde den Frieden sichern ist schlichtweg absurd.

Noch heute gibt es Goldminen, um der Erde ihre letzten Goldschätze zu entreißen. Die moderne Form des Goldabbaus hinterlässt katastrophale Umweltschäden. Wozu dieser Zerstörungswahn? Wozu braucht man Gold überhaupt? Für Schmuck braucht man es nicht, denn meist werden zur Sicherheit nur Fälschungen als Schmuck getragen. Als  Rohmaterial für Industrie und Medizin braucht man es selten. Vielleicht für hochwertige elektronische Goldkontakte oder als Zahnersatz. Für Tauschmittel und Wertspeicher gibt es viele andere Möglichkeiten, zum Beispiel Computer-Zahlen.

Außerdem: die  Goldvorräte sind so verteilt, wie die anderen Besitzverhältnisse auch. Durch Wiedereinführung der Golddeckung würde man die vorhandenen Eigentumsverhältnisse nur noch weiter einzementieren. Wer jetzt viel Gold hat, hätte dann viel Geld. Um weltweiten Wohlstand in Frieden und in Harmonie mit der Natur zu erreichen, ist eine Golddeckung mit Sicherheit nicht das Mittel der Wahl. Die Natürliche Ökonomie des Lebens benötigt keine Golddeckung. Der Gradido ist durch das wertvollste Gut gedeckt, das wir haben: das Leben selbst.

Montag, 17. September 2012

Vorteil 4 – Keine Waren-Deckung

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


»Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen,
oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende.«
– John F. Kennedy
35. Präsident der USA, wurde 1963 ermordet

Haben Sie schon mal das zweifelhafte Vergnügen gehabt, einer Kriegsberichterstattung in Radio, Fernsehen oder anderen Medien zu folgen? Dort wird unter anderem auch über Menschenleben gesprochen. Doch früher oder später kommt man dann auf die materiellen Schäden zu sprechen. Wer hat welche Kosten für den Krieg zu tragen? Und wenn der Krieg endlich vorbei ist, stehen Regierungen und Firmen bereits Schlange, um sich die größten Stücke des Wiederaufbau-Kuchens zu sichern. Man wird dabei das Gefühl nicht los, als sei Krieg ein willkommenes Geschäft. Viel wichtiger, als die Menschen, die dabei ums Leben kommen.

Ein ähnliches Gefühl habe ich, wenn ich die Argumentation höre, die Geldmenge müsse der Menge der produzierten Waren und Dienstleistungen entsprechen. Diesem Argument liegt die Annahme zugrunde, dass das Geld nur dann seinem Wert behält, wenn man dafür auch die entsprechende Menge Waren kaufen könne. Das ist zwar ein interessanter Denkansatz, aber welche Konsequenzen folgen daraus? Ganz einfach: in Ländern, die viele Waren produzieren, darf auch eine große Geldmenge zirkulieren. In den armen Ländern gibt es dafür nur wenig Geld, obwohl die Menschen es dort dringend bräuchten. Die Menge der Waren hat also einen höheren Stellenwert als die Menschen.

Sollen die Menschen der Wirtschaft dienen oder umgekehrt? Die Natürliche Ökonomie des Lebens dient sowohl den Menschen als auch der Natur. Die Geldmenge ist proportional zu der Bevölkerungsanzahl. Die Warenmenge ist die Antwort auf die Bedürfnisse der Menschen – und nicht umgekehrt. Mensch und Natur stehen an erster Stelle. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb haben wir eine stabile Geldmenge und ein sich selbst regulierendes System, das dafür sorgt, dass  immer die richtige Menge an Waren und Dienstleistungen zur Verfügung steht.

Sonntag, 16. September 2012

Vorteil 5 – Positive Kontostände

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »Hast du wahrhaft Ganzheit erlangt, fließt dir alles zu.«  
– Laotse, Tao Te King

In der für uns sichtbaren lebendigen Natur gibt es nur positive Zahlen. Auch darüber haben wir bereits geschrieben. So, wie es keine Apfelbäume gibt, an denen minus hundert Äpfel hängen, so gibt es bei Gradido nur positive Kontostände. Kein Mensch hat Schulden, sofern er nicht explizit eine Kreditvereinbarung mit einer anderen Person getroffen hat. Und selbst dann hat er keinen negativen Kontostand, sondern eine Rückzahlungsvereinbarung.

Welche Auswirkungen hat dies allein auf die Gesundheit? Die Wörter »positiv« und »negativ« bezeichnen nicht nur ein Vorzeichen vor einer Zahl. Sie haben auch tiefgreifende psychologische Bedeutung. Wir sind gerne mit positiven Menschen zusammen. Ihr angenehmes Wesen baut uns auf.  Da unser Selbstbewusstsein auch mit unserem Kontostand verbunden ist, können wir davon ausgehen, dass positive Kontostände unser Selbstbewusstsein positiv beeinflussen. In einem Land, in dem alle Menschen positive Kontostände haben, wird sich ihr positives Selbstbewusstsein gegenseitig hochschaukeln.

Auch der Staatshaushalt ist positiv. Staatsschulden gehören der Vergangenheit an. Ein schuldenfreier Staat übt ebenfalls eine positive Ausstrahlung auf seine Bürger aus. Die Stimmung steigt weiter. Dazu kommt der positive Ausgleichs- und Umweltfonds, der nicht die Umweltsünder bestraft, sondern umweltfreundliches Wirtschaften belohnt.

Vielleicht fehlt uns noch die Fantasie, dass wir uns die Kettenreaktion dieser positiven Einflüsse in ihrem ganzen Ausmaß vorstellen können. Doch wir wissen, dass positive Gefühle die körpereigene Produktion von Endorphinen anregen. Das sind natürliche Glückshormone, die unsere Gesundheit maßgeblich verbessern. Und dass positive Motivation die Produktivität und die Arbeitsqualität eines jeden Menschen dramatisch erhöhen kann, ist auch schon lange bekannt.

Positive Kontostände sind also nicht nur eine mathematische Spielerei. Sie sind ein maßgeblicher Faktor für die Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität eines Volkes und somit der ganzen Menschheit.

Samstag, 15. September 2012

Vorteil 6 – Stabile Geldmenge

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


 »Nur wenn Mitgefühl da ist, existiert jene Intelligenz, die der Menschheit Sicherheit und Stabilität, ein ungeheures Gefühl der Stärke gibt.«
– Jiddu Krishnamurti
indischer Philosoph und Autor

Wenn wir die Geheimnisse der Natur ergründen wollen, können wir dies nicht allein mit dem Verstand tun. Um den Kreislauf des Lebens zu erforschen, brauchen wir Mitgefühl. Erst wenn wir Verstand und Mitgefühl vereinen, erlangen wir Ganzheit und damit die Intelligenz um die Erfindungen der belebten Natur zu entdecken und auf unser Modell zu übertragen. Der Kreislauf des Lebens ist ein Meisterwerk der Natur. Nur durch ständiges Werden und Vergehen kann in einem begrenzten System ewiges Wachstum geschehen und gleichzeitig die Gesamtmasse konstant gehalten werden.

In der Natürlichen Ökonomie des Lebens hält der Kreislauf von Werden und Vergehen die Geldmenge stabil. In dem sich selbst regulierenden System pendelt sich die Geldmenge pro Person auf den Beitrag ein, bei dem sich die monatliche Geldschöpfung und die monatliche Vergänglichkeit die Waage halten. Bei einer Geldschöpfung von 3.000 Gradido und einer Vergänglichkeit von etwa 5 % beträgt die durchschnittliche Pro-Kopf-Geldmenge annähernd 60.000 Gradido. Weder Kreditinstitute noch Spekulanten können daran etwas ändern.

Durchschnittliche Geldmenge bedeutet, dass die einen mehr und die anderen weniger besitzen können. Das ist ganz normal und entspricht der Vielfalt des Lebens. Manche Menschen werden von ihrem Grundeinkommen leben, und ihr Kontostand wird niedrig sein. Gute Geschäftsleute können es aber auch weiterhin zu Millionären bringen. An der gesamten Geldmenge wird dies nichts ändern. Die hängt einzig und allein von der  Bevölkerungsanzahl ab.